Streitschichtung beruht auf Freiwilligkeit und dem Wunsch, dass sich etwas verbessert.
An der Max-Hundt-Schule gehören sie seit 15 Jahren dazu: die Streitschlichter. Verschwiegen müssen sie sein, das ist den Streitenden am wichtigsten. „Nichts von dem, was hier drinnen gesprochen wird, darf draußen erzählt werden!“ – Das ist die Voraussetzung dafür, dass eine Schlichtung überhaupt stattfindet und das müssen auch alle Beteiligten unterschreiben. Außerdem ist eine Schlichtung immer freiwillig. Wenn einer nicht will, kann er nicht dazu gezwungen werden. Wer sich auf eine Streitschlichtung einlässt, hat den Wunsch, dass sich etwas verbessert. Was man dafür bereit ist zu tun oder zu lassen, entscheidet man selbst – die Streitschlichter leiten nur an; sie machen selbst keine Vorschläge. Nur Lösungen, die von den Streitenden kommen, sind sinnvolle Lösungen, die dann auch wirklich eingehalten werden. Für die Streitschlichter bedeutet das, dass sie neben der Verschwiegenheit auch eine Menge Geduld mitbringen müssen, sowie die Fähigkeit zuzuhören. Außerdem ist eine große Portion Einfühlungsvermögen wichtig, denn oft müssen sie auch „zwischen den Worten hören.“
Einmal pro Woche fragen die Streitschlichter in den ihnen anvertrauten Klassen nach, ob alles rund läuft. Falls nicht, nehmen sie die Streithähne gleich zu einer Schlichtung mit. Aber natürlich können auch Lehrer Schüler zu den Streitschlichtern schicken. So werden viele Streitigkeiten zeitnah gelöst oder zumindest entschärft.
Die Ausbildung der Streitschlichter findet seit zehn Jahren im Block statt. Dies hat sich bewährt: so kann man intensiver arbeiten und üben. Ebenfalls bewährt hat sich das Konzept, die Ausbildung in die Hände von Schule und Jugendsozialarbeit zu legen. Hier ergänzen sich der Sozialpädagoge Frank Doppel und die Lehrerin Verena Luthardt.